Anna Katharina Hahn, geboren am 20. 10. 1970 in Ruit auf den Fildern; Besuch des Gymnasiums und Abitur in Stuttgart, ab 1990 Studium der Germanistik, Anglistik und Europäischen Ethnologie an der Universität Hamburg, 1995 Abschluss mit dem Grad der Magistra Artium. 1996–2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Bibel-Archiv und in der Handschriftenabteilung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Neben wissenschaftlichen Publikationen schrieb sie literarische Texte für Zeitschriften und Anthologien. 2004 Teilnahme am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt. Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland, Mainzer Stadtschreiberin (2018). Hahn lebt als freie Schriftstellerin mit ihrer Familie in Stuttgart.
* 20. Oktober 1970
von Hermann Korte; Axel Ruckaberle
Essay
Anna Katharina Hahn gehört zur jüngeren Schriftstellergeneration, deren Werk bereits eine eigene, unverwechselbare Handschrift hat. Mit vielen anderen Gegenwartsautoren teilt sie eine germanistische Ausbildung, die sich über literarische Anspielungen hinaus bis ins handwerkliche Know-how ihrer Erzähltechnik bemerkbar macht. Charakteristisch für sie sind jedoch die prägnanten Milieustudien, die bereits die erste Erzählsammlung „Sommerloch“ (2000) kennzeichnen und erkennen lassen, dass die ersten Texte der Autorin sich nicht großen konzeptionellen Entwürfen verdanken, sondern filigranen, Genreszenen vergleichbaren Miniaturschilderungen.
Analog zur Redewendung vom Sommerloch als einer Zeit, in der eher nebensächliche Themen und Storys die Ferienmonate ausfüllen, bildet eine fast banale, nach der Maxime „Ich ...